Abwasserlexikon

Freispiegelabfluss

Beim Freispiegelabfluss folgt das Abwasser der Schwerkraft. Für seinen Transport im Kanal wird dabei keine Energie benötigt, also auch keine Pumpen.  Damit dies in einem Kanalnetz möglich wird, ist das Gefälle des Kanals nach den örtlichen Höhenverhältnissen sowie der Hydraulik zu bestimmen und umzusetzen.
 

Gewässergüte

Sie bezeichnet den qualitativen Zustand eines Gewässers in Bezug auf seine organischen Belastung.  Die Gewässergüte wird in vier Güteklassen mit drei Zwischenstufen von „unbelastet" bis „übermäßig verschmutzt" unterteilt. 

Zu ihrer Bestimmung werden chemische Parameter (u.a. Sauerstoffgehalt, der biochemische Sauerstoffbedarf nach fünf Tagen (BSB5) sowie der Stickstoffgehalt) und Indikatororganismen (Saprobiensystem) herangezogen.

Gewässerschutz

Gewässerschutz umfasst alle Maßnahmen, die unsere Gewässer und den damit verbundenen Lebensraum vor nachteiligen Veränderungen schützen. Gewässerschutz ist Umweltschutz und damit Aufgabe der Gesellschaft. Maßnahmen zum Schutz der Gewässer sind unter anderem: 

  • Schutz vor zu starker Entnahme von Wasser,
  • Schutz vor Verunreinigung durch kommunale, gewerbliche, industrielle und landwirtschaftliche Abwässer,
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Selbstreinigung des Wassers,
  • Schutz bei Baumaßnahmen im Uferbereich 
  • Maßnahmen zur Erhaltung der natürlichen Gegebenheiten (Biotope)
     

Grunddienstbarkeit

Eine Grunddienstbarkeit gewährt dem Berechtigten bestimmte Nutzungsrechte an einem fremden Grundstück. Dies beinhaltet zum Beispiel die Verlegung und Unterhaltung eines Kanals auf diesem Grundstück. Die Eintragung der Grunddienstbarkeit im Grundbuch ist eine hierfür zwingende Voraussetzung.

Grundstück

Unabhängig von der Eintragung im Grundbuch ist ein Grundstück jeder zusammenhängende Grundbesitz, der eine selbständige wirtschaftliche Einheit bildet.

Grundstücksentwässerung

Bezeichnung für alle Anlagen zum Sammeln, Ableiten und Beseitigen der Dach- und Abwasser eines Grundstücks.

Grundstückskläreinrichtungen

Hierbei handelt es sich um abflusslose Gruben und Grundstücks-Kleinkläranlagen für häusliches Schmutzwasser. Sie gehören nicht zur öffentlichen Entwässerungsanlage.

Grundwasser

Bezeichnung für versickertes Wasser im Untergrund. Das Grundwasser wird gespeist aus Niederschlägen oder versickernden Oberflächengewässern. Es sammelt sich auf einer wasserundurchlässigen Schicht in Hohlräumen oder zwischen Gesteinen. Seine Oberfläche wird als Grundwasserspiegel bezeichnet und ist abhängig von den Niederschlägen, der Vegetation sowie der Grundwasserentnahmen - etwa für die Trinkwasserversorgung. Durch den Versickerungsvorgang wird das Grundwasser gereinigt. Es tritt als Quellwasser wieder an die Erdoberfläche oder fließt einem Oberflächengewässer - etwa einem Fluss zu. Grundwasser ist damit Teil des Wasserkreislaufes.

Häusliches Abwasser

Hierbei handelt es sich um Schmutzwasser, das in Haushalten beim Duschen, Baden, Putzen, Waschen, Kochen und im WC anfällt. Häusliches Abwasser besteht unter anderem aus Urin, Fäkalien, Speisereste, Küchenabfälle, Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Es wird über das öffentliche Kanalnetz einer kommunalen Kläranlage zugeleitet und dort gereinigt. 

Wichtige Hinweise:
Nicht wenige Verbraucher entsorgen Speisereste und Küchenabfälle über den Abfluss, in dem sie diese zum Beispiel in der Toilette hinunterspülen. Wer dies tut, "füttert" die Ratten im Kanal und sorgt so dafür, dass sich die krankheitsübertragenden Nager unkontrolliert vermehren.

Unser Apell an alle Bürgerinnen und Bürger von Niederkassel: Wasch- und Reinigungsmittel sind schädlich für die Gewässer. Wer also sparsam dosiert, schont nicht nur seinen Geldbeutel, sondern auch unsere Umwelt.

Indirekteinleiter

Indirekteinleiter ist derjenige, der Abwasser in die öffentliche Abwasseranlage einleitet oder sonst hineingelangen lässt (vgl. § 58 Wasserhaushaltsgesetz). Als Abwasserproduzent leitet er sein Abwasser ungereinigt bzw. vorgereinigt über die Kanalisation und eine Kläranlage "indirekt" in ein Gewässer ein.