Abwasserlexikon

Indirekteinleiter

Bezeichnung zumeist für Industriebetriebe, die ihre Abwässer nicht direkt in ein Gewässer einleiten, sondern die öffentliche Kanalisation und Kläranlagen nutzen.

Inspektionsöffnung

Sie dienen der Inspektion von Abwasserleitungen und -kanälen, die man nach Abnahme eines Deckels über eine Öffnung in Augenschein nehmen kann.  Inspektionsöffnung sind im privaten Bereich an vorgegebener Stelle durch den Grundstückseigentümer zu errichten. Sie sind in Niederkassel ab einer Tiefe von 1,50 m begehbar zu errichten. Für eine Tiefe bis 1,50 m sind Nennweiten von ≥ DN 400 zulässig.

Inspektionsöffnungen werden in der Regel mit Revisionsöffnungen gleichgesetzt.

Jahrhunderthochwasser

Hierbei handelt es sich um ein Hochwasserereignis, das statistische nur einmal in hundert Jahren auftritt.

Kanalhaltung

Als Kanalhaltung oder Haltung bezeichnet man einen Kanalabschnitt beziehungsweise ein  Kanalrohr zwischen zwei Schächten.

Kanalisation

Leitungsnetz zur Sammlung und Ableitung von Abwasser. Man unterschiedet zwischen Misch- und Trennkanalisation, abhängig davon, ob Schmutz- und Niederschlagswasser gemeinsam oder getrennt abgeleitet werden.

Kläranlage

Bezeichnung für eine Einrichtung, in der Industrie- und/oder Haushaltsabwässer gereinigt werden. In der Regel erfolgt die Abwasserreinigung in vier Stufen. In der mechanischen Reinigungsstufe werden in grobe und frei schwebende Feststoffe aus dem Wasser entfernt. Im Wasser gelöste Inhaltsstoffe werden in der biologischen Reinigungsstufe durch das Tropfkörper- und das Belebungsverfahren entfernt. In der dritten Reinigungsstufe werden in erster Linie spezielle Phosphate und Nitrate aus dem Wasser entfernt. Die vierte Reinigungsstufe ist die Filtration: In dieser Phase werden mithilfe besonderer Verfahren weitere Partikel und Stoffe aus dem Wasser entfernt.
 

Klärschlamm

Bezeichnung für die in einer Kläranlage aus dem Abwasser abgetrennten, wasserhaltigen Feststoffe mineralischer und organischer Art. Klärschlamm kann wegen seines hohen Gehaltes an Nähr- und Humusstoffen als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet werden. Meist wird er jedoch heute einer Verbrennung zugeführt. Bei der Behandlung des Klärschlamms in Faultürmen entsteht Biogas, das als Energieträger Verwendung findet.

Mechanische Reinigungsstufe

Erste Stufe der Abwasserreinigung in einer Kläranlage. Sie dient der Entfernung grober Verunreinigungen und besteht aus Rechenanlage, Sandfang und Fettabscheider sowie Absetzbecken.

Mischwassersystem

Ein Abwasser-Mischsystem sammelt Schmutz- und Niederschlagswasser gemeinsam in einem Kanal und leitet beides zusammen der Kläranlage zu.

Nachklärbecken

Nach der mechanischen und biologischen Abwasserreinigung angeordnetes Becken zur Trennung von Belebtschlamm und gereinigtem Wasser mittels Sedimentation. Dabei lagern sich Teilchen, die schwerer als Wasser sind, am Beckenboden ab, wo sie von "Räumern" entfernt werden.